Nachdem ich hier andere schockierende Bewertungen gelesen habe, die in mir Mitgefühl für die individuellen Schäden auslösten, muss auch ich eine Bewertung abgeben.
Heute hatte/hätte ich um 8 Uhr einen Termin für eine 2.Jahres/20.000km-Inspektion bei ATU gehabt. Gut, dass ich mich final doch dagegen entschieden habe.
Leider verspätete ich mich ein wenig, da ich im Stau stand, wofür ich mich entschuldigte. Gleich mehr dazu. Ich reihte mich also bei der Anmeldung in die Schlange ein, während zwei Herren, die nach mir die Filiale betraten vor mir bedient wurden. Deren schlechter Stil, damit kann ich leben.
Naja. Als ich dann an der Reihe war und der Mitarbeiter, der mich bereits zuvor registrierte fast wieder weglief, habe ich ihn mit einem „Guten Morgen“ doch noch mit meinem Anliegen und der höflichen Entschuldigung für die Verspätung greifen können. Den Spruch, den er mir dann entgegnete, erspare ich euch.
Bucht man die Inspektion online, sind 309€ KOMPLETTPREIS angegeben. Ich bekam ausgedruckt 370€ - Interessant. Rechtlich gesehen ist das „noch“ kein Problem, diese Abweichung ist ja noch im Rahmen des Spielraums der Preisgestaltung.
Der Mitarbeiter gab mir dann das Merkblatt zur „Inspektion nach Herstellervorschrift zum Komplettpreis“ und meinte, dass „die Inspektion aber teurer wird“.
Auf meine Frage, ob er konkret meine Inspektion meint, „erklärte“ er, „dass mit den Herstellern gesprochen werde, sich meine Inspektion auf 500-600€ belaufen wird - Achtung - abschließend der Betrag für die Leistungen, die doch nicht durchgeführt werden müssten abgezogen wird“ Bitte?! Ich hakte also nochmal nach, wie er die Kalkulation vor der Inspektion aufstellen könne und ob das seine „Vorkasse“ sei. Finale Antwort: „Nein“
Er bat mich dann wirklich noch um meinen Autoschlüssel. Versuchen kann man‘s ja.
Ich verlies also nochmal (natürlich MIT meinem Autoschlüssel) die Filiale unter Vorwand, meine Tasche aus dem Kofferraum zu holen, mehr aber um mit meinem Vater Rücksprache zu halten, der nach unserem Gespräch fast schon amüsiert auflegte. Ich als Frau, die nicht komplett KFZ-ahnungslos, aber gesund kritisch und vertragsrechtlich fit ist, lasse deshalb alles rund um mein Auto doppelt absichern durch Rechtschutz, meinen Vater, oder meinen Mann. Offensichtlich lohnt sich das.
Ich ging also wieder in die Filiale zum ATU-Mitarbeiter und sagte der Inspektion LOGISCHERWEISE ab, stimmte aber einem Ölwechsel zu. Der Mitarbeiter meinte dann plötzlich, dass ein Ölwechsel doch nicht mehr durchgeführt werden könne, da er hierfür nichts „da“ hätte. Alles klar. Nichtmal 5 Minuten zuvor pries er mir den „kostenfreien Ölwechsel“ innerhalb der Inspektion an und zeigte auf die Kostenaufstellung im Auftrag. Was stand da: „Öldichtring“ - Individueller Humor.
Dass ich für mein 5w20 Öl bei ATU zahlen muss, wusste ich natürlich schon vorher, weil unmissverständlich in der Inspektionsbeschreibung steht, dass „vorrangig mit 5w30 Öl“ gearbeitet wird, mein Auto nach Herstellervorschrift 5w20 Öl benötigt, ich das also schon einkalkuliert hatte.
Fazit: Unterirdische, intransparente und irreführende Kommunikation, (glücklicherweise) kein Service, mein ungutes Bauchgefühl, weshalb ich auch direkt im Anschluss die Verbraucherzentrale darüber informierte, die Auftragsunterlagen plus das in der Filiale abfotografierte Merkblatt zur Inspektion nach Herstellervorschrift zuschickte - welches ich ja zum „Durchlesen“ in die Hand gedrückt bekam, wohlgemerkt während der mündlichen „Preis-Ankündigung“. Hat mich nicht überzeugt.
Leute. So funktioniert das nicht. Kundenservice muss gelernt sein. Da sollte kein Unternehmen sparen. Auf diesem Niveau lass ich mich nicht in die Irre führen.
Achso: Der Mitarbeiter sagte noch, ich erhalte vor Abholung meines Autos einen Anruf nach getaner Arbeit. Macht Sinn. Schade nur, dass ich nicht auch einen Anruf VOR weiteren Reparaturen neben der Inspektion angekündigt bekam.
Meine Weiterempfehlung bekommt diese ATU-Filiale auf KEINEN Fall.